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Kategorie: mutterschaft

33 Stunden {mein Geburtsbericht}

Von Rhea

 

Am 22. August waren mein Mann und ich abends einkaufen. Und da, bei Edeka, spürte ich sie. Die ersten Wehen. Offiziell war ich zu diesem Zeitpunkt 4 Tage über dem ET, der vom 23. auf den 18. korrigiert worden war.

Die ganze Nacht zeichneten wir die Wehen auf, die im 10-Minuten-Takt kamen. Mein Mann konnte noch etwas schlafen, ich vor Aufregung nicht mehr.

Am 23. waren wir um 11 zur Routineuntersuchung im Klinikum angemeldet. Der Befund: Muttermund 1cm geöffnet.

Nach einem ausführlichen CTG kam ein junger Arzt zu uns, der unseren Sohn ausführlich vermaß.

Sein Befund war ernüchternd: alles sprach dafür, dass der kleine nicht mehr richtig versorgt worden war in den letzten Tagen bzw. Wochen. Er empfahl den Versuch der Einleitung mittels Eipollösung und falls das nichts bringen sollte, würde am nächsten Tag mit einem Wehentropf weiter gemacht werden.

Wir willigten ein (obwohl ich nie eingeleitet werden wollte und waren damit schon am ersten Punkt der Liste der Dinge angekommen, die so anders kamen, als ich sie geplant hatte).

Die Eipollösung war gelinde gesagt scheiss-schmerzhaft, danach gingen wir 2h spazieren. Am Muttermund hatte sich danach nichts geändert, ich wurde stationär aufgenommen. Inzwischen war es ca. 17 Uhr. Der Mann fuhr dann nochmal nach Hause und wollte zum CTG um 20 Uhr wieder da sein.

Während er weg war wurden die Wehen immer stärker, ich hing in der Hocke am Fußende meines Bettes und veratmete so gut es ging. Als er wieder da war, war ich fix und fertig. Gekrümmt ging es zurück in den Kreißsaal und wieder ans CTG.

Und dann fing es so richtig an. Ich konnte nicht mehr liegen, weil ich mich bei jeder Wehe fühlte, als würde ich an der rechten Hüfte auseinander gerissen. Jede Wehe fing dort an und breitete sich über meinen Körper aus. Ich glaube ich hab nur noch gestöhnt, geweint, mich gewunden. Inzwischen hatte ich schon Paracetamol erhalten und ein stärkeres Schmerzmittel (Opiat). Nichts half.

Danach sollten wir uns nochmal bewegen, weil der Muttermund immer noch fast vollständig geschlossen war (und ich nach dieser Aussage am Boden). Aber es ging einfach nicht. Ich brach vor dem Kreißsaal beinahe zusammen und die Hebamme und mein Mann trugen mich halb hinein.

Genauso stark wie meine Hüfte schmerzte der Zugang, der mir – das verstehe ich bis heute nicht – in die Armbeuge gelegt wurde. Es sollte aber noch einige Zeit vergehen, bis er mir gezogen und neu gelegt wurde. Ein sehr sympathischer Arzt legte mir schließlich den Zugang an die Hand. Es wurde ein Wehentropf angehängt, da sie immer wieder aufhörten und quasi null muttermundwirksam waren.

Wir waren immer mal wieder allein im Raum, da 6 Geburten stattfanden (ich hatte Glück noch den letzten der 4 Kreißsäle erwischt zu haben…) Allerdings empfand ich das nicht als schlimm, weil mein Mann ja immer an meiner Seite war. Für ihn war die Situation krasser, ich inzwischen kaum noch atmend und nur noch kreischend vor Schmerz.

Irgendwann brachte ich ein „Ich will jetzt diese Scheiss-PDA“ raus. Da der Wehentropf ganze Arbeit leistete, bekam ich jetzt Wehenhemmer, den Anästhesisten hätte ich knutschen können, wenn ich noch zu irgendwas in der Lage gewesen wäre. Er legte routiniert, blitzschnell und komplett schmerzfrei die PDA und dosierte so grandios, dass die Hüftschmerzen endlich erträglich waren. Ich spürte, im Gegensatz zu vielen anderen Frauen, jede Wehe und konnte sie so für mich nutzen. Sie fingen immer noch im rechten Hüftgelenk an, aber es war ok.

Rasch gab es wieder einen Wehentropf und ich war vom künstlichen Oxytozin sowas von weggebeamt, habe nur noch gelacht und jede Welle umarmt, weil sie mich näher an mein Kind brachte.

Die Hebamme wurde allerdings immer ratloser. An meinem Muttermund hatte sich eine Art Ring gebildet, über den der Kleine nicht hinweg kam. Von oben wurde er durch die Kontraktionen runtergedrückt aber er rutschte immer zurück. Da sich das auf den Kleinen auswirkte, dessen Herztöne an einem Punkt kurz absackten, weiß ich inzwischen, dass ich nur haarscharf an einem Kaiserschnitt vorbei geschrammt bin.

Ich selbst habe das nicht so bedrohlich wahrgenommen und mir ehrlich gesagt auch keine Sorgen um mein Kind gemacht. Mein Bauchgefühl sagte mir, er ist okay. Aber die Chirurgen standen Gewehr bei Fuß.
Nach mehreren Positionswechseln und viel tiefer Atmung öffnete sich der Muttermund endlich ganz. Oh und ich bekam einen nassen Waschlappen, auf den ich während der Welle beißen konnte – game changer!

Es dauerte noch ca. 30 Minuten und 4 Presswehen und der Kopf war da. Dank der superguten Instruktion beim Dammschutz war alles komplett in Ordnung. Und dann war der kleine Frosch nach einer weiteren Wehe endlich da. Inzwischen war es nach 3 Uhr am 24. August. Als er da war, haben sie ihn mir auf die Brust gelegt und ich hab nur geheult (er nicht!) er war so schön und perfekt.

Leider konnten wir die Nabelschnur nicht auspulsieren lassen, weil er quasi gleich untersucht wurde von einem Kinderarzt. Grünes Fruchtwasser, die lange Geburt – es war nicht optimal, aber es war ok. Ich hatte einen winzigen Scheidenriss, den ein Gynäkologe mit einem Stich genäht hat. Aber dem Moment war mir eh alles egal und ich hab bis auf die Erschöpfung und Erleichterung nichts mehr gemerkt.
Meine Tasche hatte ich während der ganzen Zeit nicht, aber wir hatten weder Hunger, noch Kapazität für irgendwas. Nur meine Wasserflasche und 2 Flaschen Coke hatten wir bei uns. Das war super – getrunken hab ich nämlich ziemlich viel.

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