
Ich erzähle oft, dass ich als kleines Kind Schriftstellerin sein wollte. Was ich seltener teile, vielleicht weil ich es ein bisschen komisch finde, ist meine zweite, große Leidenschaft.
Während meiner Kindheit arbeitete meine Mutter in einem Blumenladen. Zwischen den kleinen und großen Pflanzen war einer meiner happy places. Gefühlt unendliche Stunden schweifte ich durch diesen Minidschungel, schnupperte hier, berührte da.
Später dann, als meine Mama nicht mehr dort arbeitete, trieb es mich in die Gartenabteilungen der Baumärkte, die wir verhältnismäßig oft besuchten. Und irgendwann, ja irgendwann wanderte ich auch durch die anderen Abteilungen dieser Märkte. Und da passierte es, in meinem Kopf fing ich an, ein altes Haus zu renovieren.
Ich stellte mir vor, wie ich Holz kaufen, Böden aussuchen, Säcke mit Putz schleppen würde. Ich bastelte an meinem Bad, an einer Küche, an selbstgebauten Esszimmermöbeln.
Ähm, okay, genug geschwärmt. Kurzum: ich träume davon, ein Haus herzurichten. Gefühlt seit immer, realistisch gesagt etwa seit 15 Jahren. Ausgetobt habe ich mich im ganz kleinen in der Wohnung meiner Eltern, dann noch kleiner in den Mietwohnungen, die wir unser Zuhause genannt haben.
Alternatives Wohnen – die Alternative für uns?
Je älter unser Sohn wird, desto mehr fällt mir nun in unserer aktuellen Wohnung die Decke auf den Kopf. Wir leben auf 70 Quadratmetern, könnten ein Zimmer mehr vertragen – aber das ist nicht mal das Problem.
Uns alle zieht es nach draußen, wir wollen eigenes Gemüse anbauen, Hühner halten, Selbstversorger sein.
Wir sehen uns Dokus an über Familien, die in Jurten leben, über tiny houses, über Dauercamper, Gemeinschaften, Kommunen und die Lebenskonzepte begeistern uns. Wir sehen Menschen beim renovieren zu, beim sanieren, beim Aufbau und Wiederaufbau.
Es ist schwer, das, was in uns vorgeht, in Worte zu fassen. Denn mal wollen wir tiefe Wurzeln schlagen, etwas aufbauen, etwas verändern (das wäre dann ich), dann wieder sprechen wir über bewegliche Wurzeln, über Räder oder gleich die komplette Freiheit (mein Mann).
Er träumt davon, einen Wohnwagen herzurichten, mich reizt die Idee eines tiny houses. Und dann spaziere ich doch wieder durch den Baumarkt und sehe MEINE Badfliesen und komme wieder ins Planen, grübeln, rechnen.
So ganz lässt mich die Idee eines „richtigen“ Hauses nicht los und plötzlich ist mein Mann der, der um jeden Preis vermeiden will, dass wir einen Kredit aufnehmen.
Vorerst können wir um die Ecke unserer Wohnung unseren „Anbautrieb“ ausleben. Eine Freundin meiner Mutter lässt uns
Unseren Weg zu unserem „Fuchsbau“ will ich hier dokumentieren, will unsere Gedanken teilen, Gefühle und Herausforderungen. Wer weiß, wohin das Leben uns treibt, aber so viel ist klar: ich nehme euch mit.

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Foto: João Cruz auf Unsplash