• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Fußzeile springen
  • About
  • Kurse
4 before 40
  • Kontakt
  • BLOG
  • About
  • Kurse

4 before 40

Unmasking ADHD

  • Kontakt
  • BLOG
Schwangere Frau, Milchbad mit Blüten

Kategorie: mutterschaft

Die schlimmste Nacht meines Lebens {frühes Wochenbett in der Klinik}

Von Rhea

Die schlimmste Nacht meines Lebens hätte die schönste sein sollen.

Die erste Nacht als Mama war für mich die Hölle. Mein Mann durfte nicht bei uns bleiben und musste gegen 21 Uhr das Krankenhaus verlassen.

Überhaupt, dass wir an einem Ort waren, an dem Krankheit und Tod vorherrschen um neues Leben zu begrüßen. Ich verstehe nicht mehr, was mich zu dieser Entscheidung gebracht hat.

Die ganze Nacht lief ich mit meinem winzigen Sohn durch das schummrige Zimmer. Er weinte viel, kam nur in meinen Armen zur Ruhe. Er trank und spuckte, trank und spuckte. Ich habe nicht eine Minute geschlafen.

Mein Beckenboden fühlte sich an, als würde meine Gebärmutter nach unten herausfallen. Alles war geschwollen und schmerzte bei jedem Schritt. Ich wollte doch nur liegen. Für eine halbe Stunde. Ruhen. Kraft tanken. Erst gegen 5 Uhr morgens hatte er sich beruhigt.

Und dann wurden Glascontainer entleert vor unserem Zimmer, Geschirrwägen aus dem Aufzug bugsiert.

Bitte Ruhe. Rooming-In stand an der Tür

Wir hatten alles, nur das nicht. Alle 45 Minuten betrat jemand an diesen beiden Tagen unser Zimmer. Die Putzfrau, die Visite, die Nachkontrolle der PDA, die Dame, die meine Essenswünsche notierte.

Ich wollte doch nur ein bisschen Ruhe, ein bisschen Andacht, ein bisschen Genießen, Verarbeiten, was da gerade passiert. Entdecken, wer da gerade in unser Leben geboren wurde.

Wenige Stunden später wurde das Bett neben mir belegt. Der Vater des anderen kleinen Jungen, der in dieser Nacht geboren wurde, telefonierte lautstark mit der gesamten schwäbischen Verwandtschaft.

Ich versuchte, mein Baby und mich abzuschirmen.

Immer wieder reichte er das Telefon weiter an seine entkräftete Frau, deren Stimme von Gespräch zu Gespräch müder wurde. Sie kämpfte vergeblich dafür, dass ihr erschöpfter Sohn sich andockte, um ein wenig flüssiges Gold, ein wenig Kolostrum zu sich zu nehmen.

Nur 6 Stunden hatte seine Geburt gedauert. Ich denke manchmal an ihn und seine Mama. Statt der Telefonate hätte auch ihr ein wenig Zeit und Raum zum Verarbeiten gut getan, da bin ich sicher.

Ich sehe sie immer noch vor mir, wie sie mit ihren Stillhütchen und ihrem kleinen Sohn im Bett saß. Grau im Gesicht, traurig, verzweifelt. Wahrscheinlich denke ich so oft an sie, weil ich mich selbst so in ihr wieder erkannt habe.

Erst gegen fünf Uhr abends konnten wir gehen, nachdem ich die schmerzhafteste, entwürdigendste gynäkologische Untersuchung meines Lebens hinter mich gebracht hatte.

Auf einem Stuhl auf Edelstahl sitzend, der nur notdürftig mit einer schmalen Papierunterlage bedeckt war, gut zu reinigen, klar. Doch ich fühlte mich wie auf der Schlachtbank.

Ich begreife all das bis heute nicht. Aber es hilft, darüber zu schreiben.

  • Photo by Anthony Tran on Unsplash
« Previous Post
Wortmalerei: Windchor {wind choir}
Next Post »
Gib mir Wurzeln und Flügel {bittersüße Momente}

About the Author

Rhea

Footer

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

*Disclaimer

Diese Seite enthält Werbung und Affiliate Links. Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung

BUCHTIPP*

Copyright © 2023 - Rhea Arnold