Ich liebe Stillen. Für mich ist es das schönste Geschenk an mein Kind, etwas ganz besonderes und gleichzeitig das normalste der Welt.
Es ist so wichtig, dass wir Frauen uns hier unterstützen. Stillen kann anfangs verdammt harte Arbeit sein. Stillen erfordert Vertrauen: in den eigenen Körper, in die produzierte und aufgenommen Milchmenge, in das Kind.
Vor allem das Vertrauen in uns und unseren Körper wurde in den vergangenen Jahrzehnten (Jahrhunderten?!) systematisch zerstört.
Der Kontrollverlust (trinkt mein Kind genug? Kommt überhaupt genug?) ist real. Deshalb wird immer sofort zur Flasche geraten. Denn da weiß Frau exakt, wie viel ml ihr Kind aufnimmt und dass es „endlich mal richtig satt wird“.
Versteht mich nicht falsch, ich versteh das und möchte keiner Mama hieraus einen Vorwurf machen.
Vertrauen zu können und nicht kontrollieren zu wollen war eine der größten Herausforderungen für mich auf meinem bisherigen Weg als Mutter.
Ich hatte euch auch schon von der Schwester im Klinikum erzählt, die mich so verunsichert hat („Könnte auch nicht reichen, die Milch!“).
Solche Aussagen führen dazu, dass werdende Mütter schon mal prophylaktisch Formula zuhause haben, schon in der Erwartung, bestimmt nicht stillen zu können. Mein Wunsch für alle Frauen: unterstützt euch gegenseitig, ob ihr kinderlos seid oder nicht. Sprecht einer stillende Mama Mut zu. Lächelt sie an. Bietet Hilfe an, bringt Essen vorbei oder kauft für sie ein oder sitzt einfach dabei in ihrer einsamen Aufgabe der ersten Wochen.
Ihr seid wichtig. Und wenn ihr Probleme habt, sucht euch schnell Hilfe. Und hört bei Gott endlich damit auf, euer abstillen damit zu unterstreichen, dass ihr euren Körper „endlich mal wieder“ für euch haben wollt. Wir sind doch keine Sklaven und unsere Kinder keine Sklavenhalter. Wie schade, dass das immer noch so in den Köpfen vieler Frauen präsent ist! Die Lösung für jedes Problem: Formula!